“Pictures from Moria – a travelling exhibition by refugees” in Würzburg

25.05.-20.06.2021

Die Ausstellung Pictures from Moria in Würzburger (Schau-)Fenstern

Wir laden alle ein sich die Perspektiven der Menschen von Moria anzusehen und zu entdecken.

Wir bedanken uns bei allen, die uns unterstützen die Bilder zu zeigen.

Wer (und wo) sind die Künstler:innen?

Die Künstler:innen sind Menschen mit Wünschen, Träumen, Hoffnungen und Fluchterfahrung.

Die Kunst kommt von den europäischen Außengrenzen direkt nach Würzburg und erlaubt uns einen Einblick in die Lebensrealität von Menschen, die in einem Lager an der europäischen Außengrenze leben müssen.

Warum zeigen wir die Bilder?

Geflüchtete Menschen werden leider oft nicht als Menschen, sondern als Objekte oder gar Probleme dargestellt.

Wir glauben, dass die Bilder, die wir sehen, einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung haben und Menschen selbst (mit-)bestimmen sollten, welche Bilder von ihnen gezeigt werden.

Hier könnt ihr das Stadtplan-Poster als pdf runterladen. Und hier sind die Punkte bei OpenStreetMaps eingezeichnet.

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Unser Rahmenprogramm:

25.05.2021, 19 Uhr

Digitaler Talk HERMINE e.V. zu (deutschem) Kolonialismus mit Dr. Délia Nicoué: “Let’s talk about deutscher Kolonialismus” Mehr zu HERMINE e.V. | Mobile Flüchtlingshilfe

Zum Vortrag (keine Anmeldung): https://meet.google.com/smb-oapb-jek


27.05.2021, 18:30 Uhr

Eröffnung der Ausstellung: Moria und die Bilder, die wir sehen – Digitaler Eröffnungstalk zur Ausstellung mit der Initiatorin und einer Künstlerin aus Lesbos via Zoom

Anmeldung per Mail: ausstellung@zivilcourage-wuerzburg.de


02.06.2021, 19 Uhr

Die Bilder, die wir sehen: Perspektiven auf Moria und andere Grenzüberschreitungen – Digitales Gespräch mit Franziska Grillmeier (Journalistin auf Lesbos) & Irma Ganzhorn (SOS Bihać) via Zoom

Anmeldung per Mail: ausstellung@zivilcourage-wuerzburg.de


10.06.2021, 19 Uhr „Politische Perspektiven auf Moria“ (In Kooperation mit Akademie Frankenwarte) Digitales Podium  via Zoom mit:

  • Gyde Jensen, Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Bundestag
  • Anne Gödde, Referentin für Flucht und Migration
  • Wolfgang Grenz, Amnesty International
  • Burkard Fuchs, Stadt Würzburg
  • Kerstin Westphal, Stadträtin Würzburg und MdEP a.D.

Anmeldung über Akademie Frankenwarte 


17.06.2021, 17:30 Uhr

Perspektiven für sichere Wege nach Europa: Einblick in die Realität der Camps & Ausblick „angekommen“ – Vortrag mit zwei Schwerpunkten, vorraussichtlich Hybridveranstaltung online und Marienkapelle

„Humanitäre Korridore“ – sichere Wege für Menschen auf der Flucht. Das Projekt von Sant’Egidio brachte bereits über 3600 Geflüchtete auf legalen Wegen nach Europa und bewahrt die Flüchtlinge vor lebensgefährlichen Schiffsreisen. Einmal angekommen, ermöglicht es die sofortige Integration durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Organisationen und Personen.

Der Abend gibt Einblick in den Einsatz von Sant’Egidio in Flüchtlingslagern (Lesbos, Libanon, Äthiopien), in die Reisen der Hoffnung und Wege der Integration. Mit einer direkten Verbindung nach Lesbos sowie zu kürzlich „Angekommenen“, die zuvor selbst als Künstler in Moria wirkten.

Streaminglink: http://link.fr.to/sicherebruecke

Es handelt sich um eine Hybridveranstaltung in der Marienkapelle. Bei Teilnahme vor Ort wird um Anmeldung per Mail via ausstellung@zivilcourage-wuerzburg.de gebeten.

Es wird um das Tragen einer FFP2-Maske und um Einhaltung der Corona-Schutzregeln vor Ort gebeten.

17.06.2021 ab 19 Uhr

Friedensgebet für Menschen auf der Flucht | Ort: Marienkapelle

Streaminglink: http://link.fr.to/sicherebruecke


20.06.2021: UN-Weltflüchtlingstag Aktionstag in Würzburg mit Demonstration

Informationen folgen an dieser Stelle

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Würzburger Ombudsrat

Würzburg schaut hin!

Beim Stadtrundgang Stimmen aus Moria hören

Feature (Audio): Stimmen aus Moria

Der Überführungstörn einer Segelyacht von Italien nach Griechenland war durchwachsen, aber erfolgreich. Auf Lesbos angelangt erfährt die Crew: Moria, das Elendslager, die Schande Europas, ist abgebrannt. 13.000 Menschen obdachlos. Hannes und andere NGO-Freiwillige wollen mit den Schutzlosen reden, wenn möglich helfen. Sie treffen Menschen, die auf einer Ausfallstraße vor Mytylene leben, eingekesselt von der Polizei, „no Food, no doctors, a prison“ – sagt einer der Refugees. Die Erlebnisse dieser Tage, die Stimmen aus Moria hat Hannes aufgezeichnet.

Von: Hannes Neubauer. Produktion und Redaktion: Jakob Bauer. Sprecher: Jakob Bauer und Anna P. Lesbos/Berlin/Leipzig 2020.

Mit Audiofiles von: Kabuman, Kakadudel, natshats, 0101fielding, soundscaper, rillomat, RedaktionAUDIYOU, mistletoe, sessin23, ml0815, silentpower, RabeSocke, stephanie65 und naabie.
Quelle: www.audiyou.de

Mehr zu den Projekten & Künstler:innen von Wave of Hope for the Future und ReFOCUS Media Labs

ReFOCUS Media Labs: Das Team von ReFOCUS Media Labs bietet seit 2017 Photographiekurse, Audio- und Videobearbeitung, Grafikdesign, Filmschnitt und Computerkurse an. Die Qualifikationen dienen den Menschen, ihre eigene Geschichte zu erzählen und in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Die Schüler:innen der Schule haben bereits viele Projekte realisiert und Anfang 2020 den Film „Even after Death“ produziert.

Zu Refocus Media Lab

Wave of Hope for the Future: Wave of Hope for the Future wurde von Zekria Farzad 2019 in Moria gegründet. Er selbst ist Journalist und floh aus Afghanistan. Nach seiner Ankunft im Camp erkannte er den eklatanten Mangel an Bildungsangeboten für Kinder, woraufhin er den ersten Unterricht in seinem Zelt anbot. Später wurde eine kleine Schule im Camp errichtet. 44 Lehrer:innen boten dort Sprach-, Kunst- und Musikunterricht an und unterrichteten rund 2.700 Kinder. Nach dem Brand wurde der Unterricht in den Räumlichkeiten von One Happy Family wieder aufgenommen.

Zu Wave of Hope for the Future

Künstler:innen

Hier erklären Lida & Shukran Shirzad Ihre neuesten Werke zur Ausstellung: https://www.youtube.com/playlist?list=PLR60DQfB8lXeRESZqb81ia_b8lXFaMdoz

Lida Shirzad ist eine Künstlerin aus Afghanistan. Im Jahr 2019 kam sie im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos an. Seit dem ersten Tag der Wave of Hope-Aktivitäten gibt sie Kunstunterricht und produziert ihre eigenen Bilder.

Kunst ist ein Heilmittel für die Seele. Mit meinen Bildern versuche ich zu dokumentieren, was um mich herum und in mir vorgeht. Das Leben in einem Flüchtlingslager ist furchtbar. Die Kunst ist ein Weg, zumindest zu versuchen, das zu verarbeiten, was hier passiert, und etwas Schönheit inmitten der Brutalität zu schaffen. Ich denke, der Kunstunterricht ist besonders für Kinder wichtig.

Shukran Shirzad ist ein Künstler und Musiker aus Afghanistan. Mit Lida kam er 2019 auf die Insel Lesbos. Er war Teil der Gründungsgruppe der Wave of Hope Aktivitäten. Bis heute gibt er Kunstunterricht und stellt seine eigenen Bilder her.

Mit meinem Kunstunterricht hoffe ich, meinen Schülern einen Ort der Hoffnung und Freude zu geben und ihnen zu helfen, ihre Gedanken und Gefühle zu verarbeiten. Mit meinen Gemälden hoffe ich, der Welt eine neue Perspektive auf uns Geflüchtete zu geben.

Ahmad Ebrahimi ist ein Filmemacher aus Afghanistan. In seinem Heimatland arbeitete er als TV-Produzent und drehte mehrere Kurz- und Dokumentarfilme. Er leitete Filmemacher-Workshops für Jugendliche in verschiedenen Städten in Afghanistan und Tadschikistan. Im Jahr 2016 verließ er Afghanistan und lebt jetzt in Athen, Griechenland. Er ist Regisseur und der Protagonist des Dokumentarfilms “Citizen of Moria”.

Kazim Jafari ist ein afghanischer Flüchtling, geboren im Iran, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Vor drei Jahren floh er aus dem Iran und verbrachte auf dem Weg nach Europa zwei Jahre in der Türkei. Seit einem Jahr studiert er bei ReFOCUS Media Labs. Er räumt ein, dass es in seinem Heimatland nicht üblich sei, als Fotograf oder Journalist zu arbeiten. Dies ist einer der Gründe, warum er so daran interessiert ist, diese Wege zu beschreiten. Er selbst sagt: “Es braucht Leidenschaft, harte Arbeit und Stärke, Ethik. Von dem Moment an, als ich anfing, Journalismus und Fotografie zu machen, hat mich das gestärkt, mir Mut und Selbstvertrauen gegeben.”

 

Milad Ebrahimi ein 21-jähriger Afghane, der direkt nach seiner Ankunft auf Lesbos und der Registrierung als Geflüchteter an den Fotokursen des ReFOCUS Media Labs teilnahm. Sehr bald darauf begann er mit Kursen zu Cinematographie und Journalismus. Zusammen mit der BBC arbeitete er an ihrer berühmten Dokumentation über das Feuer im Lager Moria zusammen. Er hofft, eines Tages an einem friedlichen und sicheren Ort zu sein, damit er sich auf seine Fähigkeiten konzentrieren kann. Die falsche Politik, die den Bewohner:innen des Lagers Moria Schmerz, Kummer, Leid und Elend brachte, sind die Gründe, die Milad dazu bewegten, den journalistischen Werdegang zu beschreiten. “Ich bin Journalist geworden, um dieses Leid zu beenden, um den Menschen, denen Menschenrechte und Menschlichkeit am Herzen liegen, die Wahrheit hinter den Masken der Politiker:innen zu zeigen.”

 

Mustafa Nadri aus Afghanistan porträtiert leidenschaftlich gern Schönheit und Natur. Seit er das Lager Moria betrat und den Schmerz und das Leid der Geflüchteten und die schrecklichen Lebensbedingungen sah, war er entschlossen, die Stimmen und Bilder aus diesem Lager der Welt, den europäischen Regierungen und Bürger:innen zu aufzuzeigen. In der Hoffnung, dass die griechischen Lager geschlossen werden, wandte er sich dem Journalismus zu. Mustafas größter Traum ist es, an einer Universität zu studieren. Als engagierter Ziviljournalist hat er unermüdlich über die Zustände in Moria und während des Feuers berichtet. Er setzt seine Arbeit für mehrere Medien von der Notunterkunft auf Lesbos aus fort.

 

Nazanin Foroghi gebürtig aus Afghanistan, erwarb ihren Bachelor in Erziehungswissenschaften an der Universität Teheran. Derzeit lebt Nazanin auf Lesbos und ist ein leitendes Mitglied des ReFOCUS Media Labs Fotojournalismus-Programms. Sie hat bei Berichten über die Flüchtlingskrise in Griechenland mit internationalen Hauptakteuren wie Aljazeera, Bloomberg, BBC Newsnight, DR, Guardian und SBS Dateline beigetragen.

Reza Adib arbeitete als Journalist in Kabul, Afghanistan. Er ist ehemaliger Chefredakteur bei Noor TV, ehemaliger Leiter der Nachrichtenabteilung bei Ayna TV und Journalist beim National Solidarity Program. Er war beteiligt an der Erarbeitung mehrerer gesellschaftlich relevanter Programme und berichtete u.a. über die Situation der Frauen und Misshandlungen durch die nationale Armee. Aufgrund der letzten Reportagen erhielt er Morddrohungen und musste aus Afghanistan fliehen. Sein Flüchtlingsstatus hinderte ihn nicht daran, seine journalistische Arbeit fortzusetzen. Durch die Teilnahme an den ReFOCUS Media Labs Kursen erweiterte Reza seine Fähigkeiten in der Fotografie und Videoproduktion. Er produzierte die Kurzfilme “Blinded by Hope” und “Children of Moria”. Letzterer kam 2018 auf die Shortlist des Mobile Film Festivals in Paris sowie in die offizielle Auswahl für das Caravan Short Film Festival 2019. Er ist Co-Regisseur des Dokumentarfilms “Even After Death”.

 

Yaser Akbari verließ als Kind seine Heimat Afghanistan, um im Iran Zuflucht zu suchen. Als ein Leben dort nicht mehr möglich war, überquerte seine Familie das Mittelmeer auf die griechische Insel Lesbos, wo er als 17-Jähriger bei ReFOCUS Media Labs anfing und dort neben dem Studium auch als Übersetzer tätig war. Er träumt davon, an einer Universität zugelassen zu werden und seine Ausbildung fortzusetzen. In der Zwischenzeit wurde er zu einem engagierten Ziviljournalisten, der für BBC, The Guardian, SBS Dateline und verschiedene andere Medien über die Situation auf Lesbos berichtet. Über seine Pläne für die Zukunft führt Yaser an: “Ich habe wirklich die Hoffnung, ein richtiges Leben an einem besseren Ort zu führen. Ich sehe mich als unabhängige Person, die Medien kreiert und sich mit der Fotografie beschäftigt, Aktivitäten, die mich auf der Insel begleitet haben, wann immer ich mich allein und deprimiert fühlte. Das waren die Dinge, auf die ich mich verlassen konnte, und jetzt sind sie ein Teil meiner Persönlichkeit geworden, nicht nur ein Medium.”

Ahmad Rezai ist Teil einer großen Gruppe afghanischer Flüchtlinge, die im Iran geboren wurden. In seinen Teenagerjahren begeisterte er sich für Fotografie, konnte seine Träume jedoch erst verwirklichen, nachdem er die Insel Lesbos erreichte und sich dem ReFOCUS-Programm angeschlossen hatte. Während der Sperrung des Lagers Moria aufgrund des Coronavirus wurde er ein aktiver grassroot Journalist. Seine Bilder aus dieser Zeit wurden in mehreren internationalen Artikel aufgenommen. Seine Arbeit wurde zu einem großen Teil des Moria Monitor-Projekts, das in Deutschland von Ben & Jerry, SeaWatch und ReFOCUS vorgestellt wurde.